Das Open Innovation Lab (OIL) ist eine Forschungseinrichtung der TH Aschaffenburg. Ziel ist die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft durch Bereitstellung von Spitzentechnologie im Bereich Lasermaterialbearbeitung, Additive Fertigung, Werkstoffuntersuchungen und Messtechnik.
Das OIL ermöglicht seinen Kooperationspartnern konkrete technologische Fragestellungen im aktiven Austausch zu bearbeiten. Das Open Innovation Lab verfügt über einen hochmodernen Maschinenpark und neuste Messtechnik. Eigene hochqualifizierte und hochmotivierte Kompetenzteams bilden die Grundlage, um konkrete Fragestellungen schnell und effektiv zu bearbeiten. Das Open Innovation Lab bündelt hierzu die Erfahrungen des Laserapplikationszentrums (LAZ) und des Zentrums für additive Fertigung am Zentrum für Wissenschaftliche Service und Transfer (ZeWiS) und der Arbeitsgruppe Angewandte Lasertechnik und Photonik (alp) der Technische Hochschule Aschaffenburg.
Die Ressourcen des Open Innovation Labs können von Unternehmen strategisch eingebunden werden, um ihr Innovationspotential zu vergrößern, Innovationen zu beschleunigen und ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig sicherzustellen.
Kooperationsangebote
- Beratung und Machbarkeitsuntersuchungen
- Forschung und Entwicklung
- Prozessentwicklung und -optimierung
- Musterteil- und Kleinserienfertigung
- Öffentliche Förderung, Innovationsgutschein
Lasermaterialbearbeitung
Das Open Innovation Lab verfügt über eine Vielzahl unterschiedlicher Lasersysteme und ermöglicht die Untersuchung verschiedenster Laserprozesse wie Schneiden, Schweißen und Strukturieren. Es stehen 24 verschiedene Strahlquellen in Leistungsklassen bis zu 4 kW zur Verfügung. Die Emissionsspektren reichen von 248 nm bis 10.6 µm im Dauerstrich- bzw. Pulsbetrieb. Es können mit Pulsdauern von bis zu 100 fs die Vorteile eines Ultrakurzpulslasers genutzt werden. Die breite Aufstellung an Lasersystemen ermöglicht die Bearbeitung von nahezu jedem Material und reicht von Metallen zu Keramiken bis hin zu Glas.
Additive Fertigung
Es stehen verschiedene Verfahren für die Additive Fertigung von Bauteilen aus Kunststoffen und Metallen zur Verfügung. Für die Herstellung von metallischen Bauteilen werden Systeme auf Basis des Selektiven Laserschmelzen verwendet und für Kunststoffe stehen das Strangablageverfahren (engl. "fused deposition modeling") und das Polyjet-Verfahren zur Verfügung. Es können damit beliebig komplexe Bauformen mit einer Vielzahl von Materialien hergestellt werden. Realisierbar sind sowohl Konzeptmodelle und Funktionsbauteile als auch (Klein-) Serienteile.
Werkstoffprüfung und Messtechnik
Zur Untersuchung und Charakterisierung von Strukturen und Bauteilen stehen verschiedene Mess- und Prüfsysteme zur Verfügung. Hierzu zählen beispielsweise bildgebende Verfahren wie das Rasterelektronen-, Raserkraft- und Laserscanning-Mikroskop oder das Weißlichtinterferometer. Die Messung dünner Schichten und die Bestimmung optischer Eigenschaften kann in unseren Laboren ebenfalls durchgeführt werden. Zudem können Werkstoff- und Reibungseigenschaften mittels Härte- und Zugprüfgerät sowie Tribometer und Kontaktwinkelmessgerät untersucht werden. Metallografische Untersuchungen können anhand von Schliffbildern und Ätzungen durchgeführt werden. Thermische Eigenschaften von Werkstoffen können mit einem Dilatometer bestimmt werden.
Die Regierung von Unterfranken bewilligt der Technische Hochschule Aschaffenburg einen Zuschuss von rund 2,85 Millionen Euro für das Projekt "Open Innovation Lab für angewandte Lasertechnik und Photonik".
Würzburg (ruf) – Die Regierung von Unterfranken hat der Technische Hochschule Aschaffenburg aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für das Projekt "Open Innovation Lab für Angewandte Lasertechnik und Photonik" einen Zuschuss in Höhe von 2.850.194 € bewilligt. Die veranschlagten Gesamtkosten für das Projekt betragen 5.700.388 €. Die Zuschusshöhe beträgt somit 50%. Die Zuwendung wird aus dem Operationellen Programm im Ziel „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ Bayern 2014-2020 bereitgestellt.
„Steigender Wettbewerbsdruck durch Globalisierung sowie kürzere Technologie- und Produktlebenszyklen erhöhen den Innovationsdruck auf die Unternehmen und sind treibende Faktoren für die Notwendigkeit, den Innovationsprozess zu optimieren. Mit der heutigen Förderung können wir die Technische Hochschule Aschaffenburg als regionales Kompetenzzentrum und als Schnittstelle zur regionalen Wirtschaft vor diesem Hintergrund weiter stärken“, freute sich Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer bei der heutigen Bescheidsübergabe an den Vizepräsidenten der Technische Hochschule Aschaffenburg Prof. Dr. Hans-Georg Stark und Prof. Dr. Ralf Hellmann (Labor für angewandte Lasertechnik und Photonik).
An der Technische Hochschule Aschaffenburg wird damit ein Open Innovation Lab für Angewandte Lasertechnik und Photonik mit dem Ziel eines beschleunigten und intensivierten Technologietransfers im Regierungsbezirk Unterfranken eingerichtet. Als zentrale Anlaufstelle stellt die Technische Hochschule dabei Wissen, Kompetenzen und Ressourcen der Region bereit, mit denen vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ihre Innovationsfähigkeit steigern, Kooperationen initiieren und verstetigen sowie neue Geschäftsfelder erschließen können. Bereits jetzt haben sich 14 Unternehmen (vornehmlich aus der Region) mittels eines Letter of Intents bereit erklärt aktiv mit zu arbeiten.
Als institutionalisierte Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist das Open Innovation Lab ein Zukunftsgestalter mit großer Hebelwirkung, da die Lasertechnik und Photonik als Schlüsseltechnologien für annähernd alle Wirtschaftszweige Innovationen bereitstellt. Durch die aufgezeigten Maßnahmen und Aktivitäten werden die zuvor dargestellten üblichen Hürden eines effizienten Technologietransfers beseitigt und das Open Innovation Lab liefert messbare Transfererfolge. Mit diesem innovativen Ansatz erlangt das Open Innovation Lab für Angewandte Lasertechnik und Photonik an der Technische Hochschule Aschaffenburg Modellcharakter mit Signalwirkung.